Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) macht Wärme rund 50 Prozent des globalen Endenergieverbrauchs aus. Dennoch ist die Nutzung von Solarenergie in diesem Bereich im Vergleich zu fossilen Energiequellen nach wie vor gering. Ein zentrales Problem, das die umfassende Verwendung von Solarenergie einschränkt, ist die Unbeständigkeit ihrer direkten Verfügbarkeit. Eine vielversprechende Lösung bieten molekulare Energiespeichersysteme für Solarenergie. Während herkömmliche Methoden Energie nur für kurze Zeiträume speichern, beispielsweise in Form von heißem Wasser, speichern molekulare Energiespeichersysteme Solarenergie in Form chemischer Bindungen, die über Wochen oder sogar Monate stabil bleiben. Die spezialisierten Moleküle oder Photoschalter absorbieren Sonnenlicht und geben die Energie bei Bedarf als Wärme ab. Eine wesentliche Herausforderung für die aktuellen Photoschalter besteht jedoch darin, dass eine hohe Energiespeicherkapazität und effiziente Absorption von Sonnenlicht nicht gleichzeitig erreicht werden können, was die Gesamtleistung erheblich einschränkt. Um dieses Problem zu lösen, präsentieren nun Forschungsgruppen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und der Universität Siegen in einer gemeinsamen Studie einen innovativen Ansatz.

Am Department Chemie wurden diese Arbeiten unter Leitung von Prof. Dr. Christoph Kerzig angefertigt. Die Ergebnisse wurden jüngst in der Zeitschrift Angewandte Chemie veröffentlicht und in der wissenschaftlichen Begutachtung als „Hot Paper“ eingestuft.